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Das Projekt «Vereb-Haus» ist aus dem Wunsch entstanden, einen Arbeitsort zu haben, der mehr ist, als ein gemieteter Atelier- oder Proberaum. Einen Ort, den wir ganz nach unseren Bedürfnissen gestalten können und der uns die regelmässige Zusammenarbeit mit anderen Kunst- und Kulturschaffenden ermöglicht. Das kleine 900-Einwohner-Dorf Vereb liegt 60km von der ungarischen Hauptstadt entfernt, in der Nähe der Velence-See, eines beliebten Ausflugs- und Ferienortes der in Budapest lebenden Menschen. Die von Ackerfeldern und Traubenhügeln umgebene Ortschaft ist durch ihre Lage an kulturellen und touristischen Zentren gut angeschlossen und befindet sich trotzdem abseits der touristischen Pfade. Entsprechend der traditionellen, ungarischen Dorfbauweise haben die Grundstücke in dieser Gegend eine längliche, rechteckige Form. Die parallel verlaufenden, länglichen Parzellen schliessen sich mit ihren kurzen Seiten zur Dorfstrasse an. Die Häuser sind ebenfalls länglich gebaut und wenden sich mit ihren kurzen Fassaden nach Aussen. Ihre lange Rückwand bildet in der Regel die Grenze zu den Nachbargärten.

Das von uns gewählte Haus ist ein 90 Jahre altes, einstöckiges Stampf-Lehmgebäude, mit entsprechenden massiven, 60 cm dicken Wänden. Der Garten der Hauses ist etwa 1000 m3 gross. Ein grosser Teil davon ist mit Obstbäumen bepflanzt. Zum Grundstück gehört auch ein halbes Hektar Land, das von einem lokalen Bauer gemietet und bewirtschaftet wird. Das Haus besteht aus fünf aneinander gereihten Räume, die sich auf eine gemeinsame Säulenveranda öffnen. Das Wohnhaus und die ehemaligen Wirtschaftsgebäude bilden einen länglichen, mit Giebeldach bedeckten, zusammenhängenden Baukörper. Nach den Eingangstüren des Wohnhauses folgen die beiden breiten, mit Backsteingewölben gekrönten Tore des ehemaligen Stalls. Der hintere Teil des Stalles ist auf einen leichten Berghang gebaut, der Dachboden ist direkt vom Hang zugänglich. Zum Haus gehört auch ein alter, in den Hang gegrabener und mit Natursteinen gewölbter Weinkeller. Seine Fassade bildet eine charmante räumliche Abgrenzung für den vorderen Gartenteil. Der hintere Gartenteil beginnt nach dem Hang, wo das Gelände wieder flacher wird. Von diesem Plateau aus eröffnet sich ein angenehmer Ausblick aufs Dorf und auf die umliegende Landschaft.


Nach unserer Vision sollen im «Libikooka-Haus» zukünftig zwei Tätigkeitsbereiche miteinander verbunden werden. Neben der zeitgenössischen Kunst steht im Fokus unseres Interesses das nachhaltige Bauen aus Lehm und Holz. Für die künstlerische Arbeit und für Veranstaltungen würde in den Sommermonaten das 80m3 grosse, ehemalige Stall zur Verfügung stehen. Den aus Backstein und Lehm gebauten Gebäudeteil möchten wir zu einem multifunktionalen Raum umwandeln. Bretterboden, Licht und Bad sowie Toilette müssen neu eingerichtet werden, um den Raum als Proberaum, Sommeratelier oder Showroom benutzen zu können. Der Dachboden des Raumes würde sich gut dafür eignen, Schlafplätze für die Projektteilnehmer_innen und Gäste einzurichten. Im Garten könnten zusätzlich Zeltplätze eingerichtet werden, um die Übernachtung für grössere Gruppen zu ermöglichen.